Rücken­schmerzen

Was hilft gegen Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen sind ein Volksleiden: Gemäss Rheumaliga Schweiz leiden vier von fünf Schweizerinnen und Schweizer in ihrem Leben einmal oder wiederholt darunter – Tendenz steigend. Die gute Nachricht: Die meisten Rückenschmerzen sind mehrheitlich unproblematisch und verschwinden innerhalb weniger Wochen wieder.

Ein Rücken – viele Arten von Rückenschmerzen

Unsere Wirbelsäule besteht aus 24 freien Wirbeln, die in Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule sowie Kreuz- und Steissbein unterteilt werden – genauso vielseitig zeigen sich die Rückenschmerzen.

  • Oberer Rücken (Halswirbelsäule HWS): Schmerzen im Nackenbereich oder in der oberen Brustwirbelsäule, verursacht durch falsche Körperhaltung, Muskelverspannungen oder -verhärtungen
  • Mittlerer Rücken (Brustwirbelsäule BWS): Schmerzen aufgrund von Muskelreizungen, veränderten Rippen-Wirbel-Gelenken oder Skelettverformungen
  • Unterer Rücken (Lendenwirbelsäule LWS und Becken): Schmerzen durch Muskelverspannungen, Störungen im Bindegewebe (Faszien) oder Bandscheibenvorfälle
Mögliche Ursachen von unspezifischen Rückenschmerzen

Bei rund 85 % der Fälle haben die Schmerzen keine konkrete Ursache und sind die Folge von verspannten, verkürzten oder überdehnten Muskeln:

  • Bewegungsmangel: Fehlhaltung, Fehlbelastung, mangelndes Muskeltraining und Muskelverspannung, meist durch langes Sitzen in gleicher Position
  • Schwache Muskulatur: Die Rücken- und Rumpfmuskulatur stemmen beim Laufen, Stehen, Bücken oder Sitzen die Hauptlast des Körpergewichts.
  • Stress: Eine körperliche und seelische Überbelastung erhöht auch die Muskelspannung, die wiederum Rückenschmerzen verursachen kann.
  • Übergewicht: Zu viele Kilos belasten die Wirbelsäule und fördern das Entstehen von Rückenschmerzen.
Mögliche Ursachen von spezifischen Rückenschmerzen

Bei rund 15 % der Fälle sind spezifische Auslöser wie Krankheit oder Unfall die Ursache:

  • Verletzungen: Schäden in Muskeln, Muskelfasern, Sehnen, Bändern oder Knochen
  • Erkrankungen: Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Rheuma
  • Nervenentzündungen: Infektionskrankheiten wie Gürtelrose oder Lyme-Borreliose sowie Nervenreizungen durch kalte Zugluft, Nässe oder Sitzen auf kühlem Untergrund
  • Arthrose, insbesondere in zunehmendem Alter
  • Rheumatoide Arthritis: entzündliche Erkrankung mit Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Osteoporose: poröse und brüchige Knochen aufgrund der verringerten Knochenmasse
  • Hexenschuss: unmittelbarer und heftiger Schmerz im unteren Rücken, ausgelöst durch Heben einer schweren Last oder durch ruckartiges oder ungeschicktes Drehen oder Beugen
  • Bandscheibenvorfall: Die Bandscheibe drückt auf den Nerv.
  • Ischialgie (Ischias): Entzündung des Ischiasnervs. Diese oft unmittelbar nach Bücken oder Heben von schweren Lasten auftretenden Schmerzen strahlen vom unteren Rücken ins Gesäss und in die Rückseite des Oberschenkels bis hin zum Fuss.
  • Spinalkanalverengung: Verengung des Wirbelkanals, durch den Rückenmark und Nerven verlaufen
  • Morbus Bechterew, eine rheumatische Wirbelsäulenerkrankung
  • Skoliose, die seitliche Abweichung und Verdrehung der Wirbelsäule
  • Andere: Teilweise stammen Rückenschmerzen von weiter entfernten Organen oder Körperregionen, beispielsweise sind Erkrankungen von Herz (Herzinfarkt), Lunge und Nieren die Ursache.

Tipps gegen Rückenschmerzen

Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Schädigungen oder Erkrankungen (d.h. spezifische Rückenschmerzen) sollten immer durch medizinische Fachpersonen behandelt werden. Unspezifische Rückenschmerzen können aufgrund der fehlenden eindeutigen Ursache meist schwer therapiert werden. Eine Kombination aus Schmerzmitteln wie AFELOR und verschiedenen ergänzenden Massnahmen kann den Teufelskreis aus Rückenschmerzen, Schonverhalten, Verspannung und erneuten Schmerzzuständen unterbrechen.

  • Weniger Stress, mehr Entspannung, um Muskelverspannungen zu vermeiden. Achtung: Auch psychische Faktoren spielen eine wichtige Rolle!
  • Bewegung: Körperliche Aktivität beugt Rückenschmerzen vor und lindert akute Schmerzen, beispielsweise Spaziergänge an der frischen Luft, Schwimmen, Radfahren, Wandern oder Langlauf. Die Schonung oder Bettruhe ist kontraproduktiv, da sich die Muskel- und Knochenmasse abbaut. Aber Vorsicht: Keine schweren Lasten heben resp. tragen und nur langsam bücken.
  • Ergonomie am Arbeitsplatz: Rückenschonende Einrichtung, beispielsweise mit einem Stehpult und einem abgestimmten Bürostuhl. Auf Lockerungs- und Dehnübungen sowie bewussten Wechsel zwischen Stehen und Sitzen achten.
  • Stufenlagerung: Hilft bei Kreuzschmerzen und entlastet die Lendenwirbelsäule. Hierzu flach auf den Boden legen (idealerweise auf einer Decke, Yoga-Matte oder einem Teppich) und die Beine hochlegen (beispielsweise auf Stuhl oder auf gestapelte Kissen), sodass Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden.
  • Wärme: Wärmepflaster und Wärmeumschläge, Fangopackungen sowie wärmende Gels, Salben, Crèmes oder Roll-ons helfen bei der Lockerung der Muskulatur und beim Lösen von Verspannungen. Denselben Effekt kann ein heisses Bad, eine Wärmeflasche resp. ein Kirschkernkissen oder ein warmes Handtuch bieten.
  • Ätherische Öle: Das lokale Einmassieren der Crèmes, Gels oder Salben auf der Haut wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Ideal sind Levomenthol, Kiefernadelöl, Orangenschalenöl, Wintergrünöl, Zitronenöl, Bergamottöl, Rosmarinöl und Lavendelöl.
  • Behandlungen wie beispielsweise Physiotherapie, Manuelle Therapie und Osteopathie, Bewegungstherapie, psychologische Behandlungen oder komplementärmedizinische Ansätze wie Akupunktur.
Wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Auch wenn die Rückenschmerzen meist harmlos sind, sollten Sie bei folgenden Anzeichen einen Arzt resp. eine Ärztin aufsuchen:

  • Gefühlsstörungen in Armen und Beinen
  • Schwierigkeiten beim Bewegen von Armen oder Beinen
  • Lähmungserscheinungen
  • Gleichzeitige Blasen- oder Darmfunktionsproblemen

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